Kilimanjaro Besteigung 2023

Das Jahr neigt sich langsam dem Ende zu und es ist kaum zu fassen was dieses Jahr alles passiert ist.

Ein Highlight war definitiv die Besteigung des Kilimanjaros 5895m, dem höchsten Berg des afrikanischen Kontinents mit meinen besten Freunden Lucas und David.

Wie alle großen Ziele im Leben kam die Besteigung nicht ohne Herausforderungen.
Außenbandanriss an Tag 2/7, Verdauungsprobleme durchgängig, Appetitlosigkeit und Kopfschmerzen durch die Höhe.

Die größten Herausforderungen waren aber nicht körperlicher, sondern mentaler Natur, besonders die Ungewissheit, wie der Körper auf weitere 500 oder 1000 Höhenmeter reagieren wird. Ab 5500 Höhenmeter hat es nur noch 50% Sauerstoff. Das ist so wie durch einen Strohhalm zu atmen, aber es kommt einfach nicht genug durch.

Die größte Challenge ist die Gipfelnacht, in der es von 4700m auf knapp 6000m Höhe geht. Am Ende sind die Tage vorher egal, nur hier zählt es. Mitternacht aufstehen, kaum Schlaf, 6h Stunden durch komplette Dunkelheit einer Schlange von Stirnlampen folgend steil den Berg hinauf, eisiger Wind, -10°, immer stärker werdende Kopfschmerzen.

Nach 5h Laufen war ich auf 5700m bereit umzukehren, die Kopfschmerzen waren so stark, mir wurde leicht schwindelig. Ich habe das unserem Guide bzw. der Gruppe kommuniziert. Ich wusste nicht, dass wir 10 Minuten vom Kraterrand entfernt waren (Der Kilimanjaro ist ein Vulkan), der Punkt an dem normalerweise entschieden wird, ob die Gruppe weiter zum Gipfel geht oder nicht. Das war ein Motivationsschub-noch 10 Min gehen, dann wird neu entschieden.

Dort angekommen gab es heißen Ingwertee, und dieser hatte eine belebende Wirkung. Uns allen hatte die Höhe zugesetzt, aber hier wurde klar … wir werden es schaffen, wir werden alle zusammen auf dem Gipfel stehen. Es folgte eine Stunde wie im Traum am Kraterrand entlang, der Himmel ist erst surreal lila, dann rot und dann Orange gefärbt. Die Nacht weicht und die Sonne, beginnt langsam am Horizont zu lächeln.
Und dann …

Die Besteigung haben wir auch Nelson, Jackson und den Rest der Crew zu verdanken, die nicht nur unsere Guides waren, sondern auch Coaches, die uns jeden Tag optimal vorbereitet und reguliert haben, wenn wir schneller laufen wollten, als es für die Höhe ratsam ist.

Der Berg ist eine wunderbare Metapher, die sich auch auf viele andere Kontexte anwenden lässt, sowohl im privaten wie im beruflichen Leben. Das Bild des Berges hilft dabei dranzubleiben, egal wie herausfordernd der Weg ist, denn der Moment am Gipfel ist unvergesslich und jeden Schritt, jeden Meter wert.
Was ist dein Berg?


Für die Interessierten: Wir haben eine Dokumentation davon auf YouTube veröffentlicht:

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